Liebe Geschwister,
ich habe mal nachgeschaut, auf meinem Handy sind ungefähr 8000 Fotos, und das, obwohl ich immer wieder das eine oder andere Foto lösche. Jedes dieser Fotos zeigt einen kleinen Ausschnitt unserer Erde oder fängt einen Moment ein, der sich auf unseren Planeten ereignete. Bestimmt hast du auch schon eine beachtliche Anzahl von Fotos auf deinem Handy oder vielleicht sogar noch einige Fotoalben im Regal stehen. Von allen Fotos, die von dieser Welt schon gemacht wurden, gibt es aber ein besonderes Foto. Es ist für mich das (!) Foto von unserer Erde. Es zeigt einen winzigen, blassen und bläulichen Punkt, der sich von seiner Umgebung abhebt. Würde man nicht wissen, worum es bei diesem Bild handelt, würde man es vielleicht sogar für misslungen halten. Ein Bild, auf dem scheinbar nichts Besonderes zu sehen ist. Das Foto heißt „Pale Blue Dot“, also blasser blauer Punkt und wurde von der Raumsonde Voyager 1 aus einer Entfernung von 6 Milliarden Kilometern aufgenommen. Kein Bild der Erde wurde aus einer annähernd so weiten Entfernung aufgenommen. Als die Voyager 1 ihre Aufgabe, den Jupiter und Saturn zu untersuchen, erfüllt hatte und kurz davor stand, unser Sonnensystem zu verlassen, wurde die Raumsonde noch einmal auf die Erde ausgerichtet und dieses Foto entstand. Der Astronom Carl Sagen, auf dessen Anregung das Bild entstand, sagte über diesen kleinen, blassen, blauen Punkt: „Er ist unser Zuhause. Wir sind das. Darauf hat jeder, von dem ihr je gehört habt, jeder Mensch, der je gelebt hat, sein Leben gelebt. Die Summe aller unserer Freuden und Leiden, Tausende von selbstbewussten Religionen, Ideologien und Wirtschaftsformen, alle Jäger und Sammler, alle Helden und Feiglinge, alle Schöpfer und Zerstörer von Zivilisationen, alle Könige und Bauern, alle verliebten jungen Paare, alle hoffnungsvollen Kinder, alle Mütter, alle Väter, alle Erfinder und Entdecker, alle Morallehrer, alle korrupten Politiker, alle Superstars, alle obersten Führer, alle Heiligen und Sünder in der Geschichte der Menschheit lebten dort auf diesem Staubkörnchen, das im Sonnenlicht tanzt.“ Wenn ich daran denke, dass sich unsere ganze Menschheitsgeschichte auf diesem kleinen Punkt abspielt und abgespielt hat, muss ich an Psalm 8,4f denken: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ David hat nicht aus den Weiten des Weltraums auf die Erde geschaut, wie die Voyager 1. Sein Blick war anders herum, von der Erde in die Weiten des Weltraums. Und ihm wird dabei bewusst, wie klein der Mensch ist. Die Dimensionen des Universums können wir gar nicht erahnen, wie unglaublich ist es dann, dass Gott selbst noch viel größer ist. Und obwohl Gott so unendlich groß ist und der Mensch so klein interessiert sich Gott für dich. Du bist Gott wichtig, als einer von ca. 8,2 Milliarden Menschen. David kommt im Psalm 8 nicht aus dem Staunen heraus. Obwohl der Mensch so klein ist, ist er Gott wichtig: „Mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk.“ Ps 8,6f Ich kann David gut verstehen. Wenn mir die Weite des von Gott geschaffenen Universums bewusst wird, werde ich demütig. Umso mehr staune ich darüber, dass Gott mich mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt hat.
D. Behrens
